Fußball ist ein starkes Stück Leben – Aber nicht das ganze Leben

Der Fußball ist ein Seismograph der Gesellschaft, Motor der Integration und verbindendes Element zwischen sozialen Schichten.

"Im Kampf gegen Rassismus verfügt er heute über eine starke Stimme. Jeder Hertha-Fan hätte den gelernten Herthaner Jérôme Boateng gern zum Nachbarn", sagte Wolfgang Huber beim Festakt "125 Jahre Hertha BSC" am 25. Juli 2017 im Roten Rathaus in Berlin.

Fußball sei "ein starkes Stück Leben", aber er sei nicht das ganze Leben: "Vor nichts sorge ich mich mehr als vor der manischen Identifikation mit ihm, in der Menschen nichts anderes mehr im Blick haben als das nächste Spiel und den Sieg der eigenen Mannschaft.“

Junge Spitzenfußballer dürften sich nicht einreden lassen, sie seien "Fußballgötter". Natürlich seinen sie Vorbilder für Jüngere, aber sie dürften nicht die Maßstäbe verlieren. Beim Fußball könne man besonders gut lernen, zu seinen Fehlern zu stehen, denn er sei eine „außerordentlich fehleranfällige Tätigkeit“.

Die Kommerzialisierung lasse sich nicht vermeiden, wenn man Profisport wirtschaftlich erfolgreich gestalten wolle, sagte Huber weiter. "Aber die Grenze zum Menschenhandel sollte klar beachtet werden. Wenn ein Spieler auf dem Transfermarkt mehr als Handelsware denn als Person erscheint, wird diese Grenze überschritten."

Wolfgang Huber ist Ehrenmitglied von Hertha BSC Berlin und seit vielen Jahren Mitglied im Kuratorium der Hertha-Stiftung.

Die Rede als PDF

Zum Bericht des Tagesspiegel vom 26. Juli 2017 geht es hier

Zum Bericht der Berliner Zeitung vom 26. Juli 2017 geht es hier