Alternative zur Gewaltfreiheit ist nicht Nichtstun

Das Gebot "Du sollst nicht töten", schließt mit ein, dass man nicht zuschauen soll, wenn getötet wird, ohne etwas dagegen zu tun.

Die Friedensdenkschrift der EKD von 2007 ist darin nicht überholt, dass sie für alle Situationen, in denen ein Staat – aber auch ein Einzelner – legitimerweise im äußersten Notfall Gewalt anwenden darf, die gleichen Kriterien anwendet. Das Ziel ist die Bewahrung und Wiederherstellung des Rechts. Vorrang haben gewaltfreie Mittel. Aber die Alternative zur Gewaltfreiheit ist nicht Nichtstun. Das Gebot "Du sollst nicht töten", schließt mit ein, dass man nicht zuschauen soll, wenn getötet wird, ohne etwas dagegen zu tun.

epd-Gespräch zum 80. Geburtstag von Wolfgang Huber am 12. August 2022