Suizidprävention ist Aufgabe der Kirche

Kirchliche Einrichtungen sollten das Ja zum Leben in den Vordergrund rücken und die Suizidprävention als wichtigste Aufgabe erkennen.

"Die Idee von Kollegen, den assistierten professionellen Suizid zu ermöglichen und zu einer fest etablierten Handlungsform in kirchlichen Häusern zu machen, akzeptiere ich im Grundsatz nicht", sagte Wolfgang Huber am 22. Februar 2021 bei einer Online-Veranstaltung der evangelischen Kirche. Aufgabe kirchlicher Eirichtungen sei es vielmehr, ein Beispiel dafür zu geben, wie schwierige Situationen bei tödlicher Krankheit in Achtung vor dem Leben bewältigt werden können.

Hintergrund der Debatte über das Thema ist ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Februar 2020, das das Verbot geschäftsmäßiger Hilfe bei der Selbsttötung kippte, das 2015 vom Bundestag beschlossen worden war. In den zurückliegenden Wochen hatten sich Stimmen aus der evangelischen Kirche mit unterschiedlichen Voten zu Wort gemeldet. Unter anderem gab es einen Vorstoß mehrerer evangelischer Autoren, unter ihnen Diakonie-Präsident Ulrich Lilie und der hannoversche Landesbischof Ralf Meister, die sich für die Möglichkeit der Suizidassistenz auch in diakonischen und kirchlichen Einrichtungen aussprachen.

Suizid darf kein Normalfall des Sterbens werden

Wolfgang Huber und der ehemalige Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Peter Dabrock, lehnten diese Position dagegen klar ab. Suizid dürfe keine Normalform des Sterbens werden.

Der Vortrag von Wolfgang Huber mit Diskussion war gemeinsam von der Evangelischen Akademie im Rheinland, der Melanchthon-Akademie Köln und dem Evangelischen Forum Bonn veranstaltet worden.

Zur Meldung des Evangelischen Pressedienstes über die Veranstaltung geht es hier