Wie steht es um die Zukunft des Christentums?

Zum 500. Jahrestag der Reformation stellt sich die Frage, wie aktuell welche Form des Glaubens heute ist. Wie steht es um die Zukunft des Christentums in einer religiös pluralen Welt?

Heute wird eher nach der Zukunft der Religion als nach der des Glaubens gefragt, weil der christliche Glaube nirgendwo in der Welt mehr mit einem Monopolanspruch auftreten kann – so wie die Religionen insgesamt kein Monopol auf die Beantwortung letzter Fragen mehr haben. Das sagte Wolfgang Huber in der Sendung "Das philosophische Radio" auf WDR5 am 27. Januar 2017.

Es gebe einerseits eine fortschreitende "Entkirchlichung" und eine "Ermüdung" religiöser Gemeinschaften; andererseits durchaus ein großes Interesse an Glaubensfragen; drittens auch verschiede Varianten von neuem Fundamentalismus. Im Zuge der Säkularisierung der Gesellschaft existierten säkulare und religiöse Optionen nebeneinander – und in Konkurrenz. "Damit wird auch der Glaube zur Option", betonte Huber. Tradition und Sozialisation entschieden nicht mehr allein über die Wahl einer religiösen Option. "Anziehend wirkt eine christliche Kirche dann, wenn ihre Lebensform überzeugt“, so der Theologe.
    
Dafür werde die "starke Vorstellung" einer selbstbewussten Kirche gebraucht, die soziale Wandlungen und kulturelle Herausforderungen der Gesellschaft annimmt. Und eine "öffentliche Theologie", die ihre Überlegungen nicht verschanzt, sondern unter die Leute bringt.

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