Niemand muss sich dafür schämen, ein "Gutmensch" zu sein

Wolfgang Huber bezeichnet die Wahl des Begriffes "Gutmensch" zum Unwort des Jahres als überfällig.

Niemand müsse sich dafür schämen, dass er sich in seinem Handeln um Gutes bemüht, sagte er am 12. Januar 2016 im Deutschlandradio Kultur.

Mit dem Begriff Gutmensch sollten diejenigen ins Abseits gestellt werden, die etwas aus ethischen Überzeugungen heraus machen. Es werde unterstellt, "wer ein Gutmensch ist, verweigert sich der Realität, indem er ein hehres Ideal verfolgt und die realen Bedingungen des politischen Handelns außer Acht lässt". Wer das Wort verwende, meine damit, "auf diese ethischen Überzeugungen kommt es doch gar nicht an, es kommt auf die Machbarkeit an".

Er selbst sei vor rund 15 Jahren vom damaligen Innenminister Otto Schily (SPD) im Zusammenhang mit der Debatte um das Asyl- und Bleiberecht als Gutmensch bezeichnet worden. Seitdem habe er sogar selber ab und zu von sich gesagt: "Ja, ich bin ein Gutmensch, ich stehe auch dazu!"

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