Religiöse Überzeugung ist nicht absolut

Keine Glaubensrichtung kann die absolute Wahrheit für sich beanspruchen.

Es gebe nur eine Absolutheit Gottes, aber nicht der einen oder anderen religiösen Überzeugung, sagte Wolfgang Huber in einem Radiointerview. In der Sendung Theo.Logik des Radiosenders Bayern 2 am 25. Februar 2013 ging es unter anderem um die Frage, warum es so schwierig sei, in Glaubensfragen Kompromisse zu finden.

Wolfgang Huber sagte dazu: "Natürlich sind die Reibeflächen umso intensiver, je tiefer begründet in bestimmten Überzeugungen die einzelne Position ist. Aber gerade religiöse Überzeugungen sind doch ein sehr gutes Beispiel, um sich Folgendes klar zu machen: Meine Wahrheitsgewissheit als glaubender Mensch bezieht sich doch immer auch auf die Einsicht, dass ich weiß, Gott ist größer als meine eigene Wahrheitserkenntnis, dass ich mit meiner Überzeugung niemals die Größe, den umfassenden Charakter Gottes selber erreiche. Und deswegen weiß ich, so sehr ich mich um eine Glaubensgewissheit bemühe, so sehr ich im Vertrauen auf Gott getragen bin: Die Perspektive, die ich auf die Wahrheit habe, bleibt immer eine Perspektive neben anderen. Es gibt eine Absolutheit Gottes, aber es gibt in dem Sinn nicht eine Absolutheit der einen oder anderen religiösen Überzeugung. Ein religiöser Fundamentalismus verwechselt die eigene Wahrheitsüberzeugung mit der Wahrheit Gottes selbst."

Der Beitrag auf Bayern 2 zum Nachhören.