Mutiger Einsatz gegen Folter: Türkische Ärztin Fincanci erhält hessischen Friedenspreis
Für ihren mutigen Einsatz gegen Folter und ihren Kampf für die Menschenrechte ist die türkische Ärztin Sebnem Korur Fincanci mit dem Hessischen Friedenspreis ausgezeichnet worden.
"Immer wieder hat sich Frau Fincanci als eine ungewöhnlich mutige Frau erwiesen, die ihre hohe berufliche Kompetenz in den Dienst der Menschenrechte und des Friedens stellt", sagte Wolfgang Huber in seiner Laudatio am 28. November 2018 im Landtag zu Wiesbaden. Die Preisträgerin sei "ein leuchtendes Beispiel für eine Medizin, die sich gesellschaftlicher Verantwortung stellt".
Die Praxis der Folter gehöre zu den erschütternden Kapiteln in der Geschichte der Menschenrechte, betonte Wolfgang Huber. "Die Aufklärung von Folterungen ist ein direkter und kaum hoch genug zu schätzender Beitrag zum Frieden." Deren Dokumentation als unentbehrlicher Teil des Folterschutzes verbinde sich mit dem Namen der Stadt Istanbul sowie mit dem Namen der Preisträgerin.
Frau Fincanci sagte zu dem Preis: "Er setzt ein wichtiges Zeichen für alle, die sich für Menschenrechte einsetzen."
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) sagte, aufgrund des Einsatzes von Fincanci sei das sogenannte "Istanbul Protokoll" verfasst worden, das heute als internationales Standardwerk der Vereinten Nationen zur Untersuchung und Dokumentation von Folterspuren weltweit anerkannt sei.
"Wir ehren eine Frau, die mit der Menschenrechtsstiftung der Türkei Folter dokumentiert und Folteropfern hilft", erklärte Landtagspräsident Norbert Kartmann (CDU).
Der Hessische Friedenspreis ist mit 25.000 Euro dotiert.
Die Laudatio von Wolfgang Huber als PDF