Engagement für Bewahrung des Bonhoeffer-Nachlasses gewürdigt
Wolfgang Huber hat das Wirken der bisherigen Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin, Barbara Schneider-Kempf, gewürdigt.
Das Engagement für den Nachlass des Theologen und NS-Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) gehöre "zu den vielfältigen Errungenschaften" ihrer Amtszeit, "die bleibend von großem Wert sind", sagte der frühere Ratsvorsitzende der EKD am 29. Juni 2021 in Berlin anlässlich der feierlichen Verabschiedung Kempfs in den Ruhestand.
Seit 1996 verwahrt die Staatsbibliothek zu Berlin den Nachlass Bonhoeffers. Dieser wurde unter Schneider-Kempfs Leitung auch restauriert und digitalisiert. Huber betonte: "Ein Fünftel der zweitausend hand- und maschinenschriftlichen Blätter bedurften dringend der Restaurierung." Buchstäblich in Windeseile seien die nötigen Mittel dafür eingeworben worden.
"Von Bonhoeffers Nachlass, zu dem neben den Manuskripten auch 1.200 Bände aus seiner Bibliothek gehören, wird zu Recht gesagt, es handle sich um einen 'der bedeutendsten Nachlässe zur Geschichte der Theologie und des deutschen Widerstands'", sagte Huber. Schneider-Kempf habe sich gerade diesem Nachlass gewidmet "und dessen Förderung zu ihrer eigenen Sache gemacht".
Über 19 Jahre hinweg, seit April 2002, war Schneider-Kempf für eine der bedeutendsten Bibliotheken weltweit verantwortlich tätig. Seit Januar 2004 war sie deren Generaldirektorin. Nach zweifacher Verlängerung ihrer Amtszeit wurde die 67-Jährige am Dienstagabend im Rahmen einer hybriden öffentlichen Veranstaltung feierlich verabschiedet.
(epd)
Meldung der B.Z. vom 29. Juni 2021