Maschinen können sich nicht einfühlen - das kann nur der Mensch

Wolfgang Huber hält nichts davon, Sprachsysteme beten oder Roboter Segnungen vornehmen zu lassen.

"Hier sollte auch künftig zwischen Mensch und Maschine unterschieden werden, denn nur der Mensch verfügt über die Fähigkeit zur Empathie, kann in Beziehung zu Gott treten, während künstliche Intelligenz immer nur eine Assistenzfunktion für den Menschen einnehmen kann", sagte der Theologe im Interview mit der Böhme-Zeitung in Soltau (16. Juni 2018).

Ängste vor einer Spaltung der Gesellschaft in Gewinner und Verlierer der Digitalisierung sollte man ernst nehmen: "Technischer Fortschritt bedeutet ja nicht automatisch, dass alle davon profitieren. Das sollte aber das Ziel der Digitalisierung sein.“ Schließlich sei sie "kein Naturereignis, sondern eine von Menschen getragene Entwicklung".

"Wir müssen die Digitalisierung so steuern, dass sie in möglichst vielen Bereichen die Lebensbedingungen verbessert und niemand auf der Strecke bleibt", betonte Huber. Zudem müssten neue Berufsfelder entstehen, die an die Stelle von Berufen treten, die mit der Digitalisierung an Bedeutung verlieren. "Von großer Bedeutung wird dabei die menschliche Fähigkeit zur Empathie sein, zum Beispiel in Pflege- und Erziehungsberufen."

Huber hob die zentrale Bedeutung einer guten digitalen Bildung hervor. Sie sei nötig, um jeden in diesem Transformationsprozess mitzunehmen.

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