Grundeinkommen ist die falsche Antwort auf die Digitalisierung

Wolfgang Huber spricht sich gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle Bürger aus.

Stattdessen müsse die Arbeitswelt so weiterentwickelt werden, dass möglichst viele Menschen ihre Fähigkeiten aktiv einbringen könnten, sagte Huber im Interview mit netzwerk, der Mitgliederzeitschrift des Genossenschaftsverbands (Ausgabe 02/2017).

"Jeder technologische Innovationsschub trägt die Gefahr in sich, dass ein Teil der Gesellschaft abgehängt wird. Denn dabei wird immer die Produktivität menschlicher Arbeit erhöht; die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass dadurch ein Teil der bisherigen Arbeitsplätze überflüssig wird", sagte der Theologe.

Für den jetzt anstehenden Übergang zu Arbeit 4.0 gelte das in besonders starkem Maß: "Jede derartige Veränderung muss deshalb bewusst gestaltet werden. Viele schlagen derzeit als Antwort ein bedingungsloses Grundeinkommen vor, das durch eine Besteuerung von Robotern finanziert werden soll. Ich halte diese Antwort für falsch. Statt die Arbeitswelt so weiterzuentwickeln, dass auch in Zukunft möglichst viele Menschen ihre Fähigkeiten aktiv einbringen können, sollen sie für die ‚Freisetzung‘ aus der Arbeit bezahlt werden."

Die richtige Antwort bestehe darin, „unser Bildungssystem, insbesondere die berufliche Bildung und betriebliche Weiterbildung so voranzubringen, dass möglichst viele Menschen den Veränderungen gewachsen sind“.

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